Donnerstag, 9. Dezember 2010

Buschwaerts

Nachdem ich ueber mehrere Monate bezueglich meiner Blogeintraege sehr faul war bin ich auf einmal sehr motiviert Bilder und Geschichten zu teilen was daran liegt dass ich ein erlebnisreiches Wochenende hinter mir habe.

Medair Suedsudan beabsichtigt seine Hilfsprojekte innerhalb des Landes zu erweitern. Um entscheiden zu koennen wo und in welchem Bereich das Hilfsprojekt durchgefuehrt wird muessen relevante Informationen eingeholt und im besten Fall ein eigenes Bild der Lage vor Ort gewonnen werden. Einem solchen Erkundungstrip durfte ich letzes Wochenende beiwohnen.

Den Toyota Landcruiser haben wir mit reichlich Proviant, Wasser und Camping-Ausruestung bestueckt und sind Richtung Busch aufgebrochen. Wir, das heisst ein Wasser-Ingeneur, eine Aerztin, eine Pojekt Koordinatorin und ein Fahrer. Unser Ziel Awerial County liegt ca. 200 km noerdlich von Juba und aufgrund von erstaunlich guten Strassenverhaeltnissen haben wir bereits nach 5 Stunden unser Ziel erreicht. Im Dorf angekommen sind immer die offiziellen Behoerden unsere erste Anlaufstelle, um uns und unsere Absicht vorzustellen. Bei dem Begriff „Behoerde“ darf man allerdings nicht an ein Rathaus oder Aehnliches denken sondern lediglich an einen Tisch unter einem Baum und einem Mann dahinter.

Wir haben viele Wasserpumpen inspiziert, Kliniken begutachtet und Gespraeche mit Fokus-Gruppen gefuehrt. Obwohl wir als Fremde in den Doerfern aufgeschlagen sind wurden wir extrem freundlich empfangen.

Auf dem Rueckweg haben wir einen kurzen Stopp in einem der bekannten „Rinder Lager“ der Dinka gemacht. Ein Stamm der beruehmt dafuer ist mit den Rindern zusammen zu leben die ihren ganzen Wohlstand darstellen und das Hauptzahlungsmittel beim begleichen von Brautpeisen ist. Die Jungs hatten genauso viel Spass an der Foto-Session wie ich. Ganz stolz haben sie ihre besten Rinder angeschleppt um mit ihnen zu posieren.

Es war ein Privileg in diese exotische Welt einzutauchen.


200 Kilometer afrikanische Strasse lagen vor uns ...


... auf der nicht nur Fahrzeuge unterwegs sind.

Sobald wir in den Doerfern angekommen sind haben wir Beamte, andere Hilfsorganisation oder Dorfbewohner getroffen um sie ueber die Lage vor Ort zu befragen.

Im Land der Dinka bin ich definitiv nicht der Groesste!

Kinder trifft man ueberall an und sie haben jede Menge Spass an digitalen Kameras!

Wir konnten im compound vom Carter-Center unsere Zelte aufschlagen. Camping Urlaub Feeling inlusive.

Am Sonntag haben wir einem Gottesdienst beigewohnt der typischerweise unter einem Baum stattfand.

Pfeifen sind im Busch sehr beliebt.

Das hier sind die jungen Krieger ...

... die wahrscheinlich bald um diese junge Dame kaempfen werden.

Selbst im Rinder-Lager im tiefsten Afrika ist Obama ein Rock-Star!

Im Rinder-Lager ist immer was los.

Voller Stolz haben die Jungs ihre praechtigsten Rinder praesentiert ...

und ihre Trommelkuenste.

Jeder wollte zeigen was er drauf hat.

Offensichtlich ist jeder Stolz darauf hier zu leben.

Trotz des Rauchs von Feuer, Kuhmist und extremer Hitze sind die Dinka gluecklich in ihrer Welt ...

... auch wenn der Blick in die Zukunft ungewiss ist.

1 Kommentar:

  1. Wie süß die Männer um dich herum grinsen auf dem Bild, auf dem du dem großen Mann die Hand schüttelst... ;)

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